double #43

double #43

Barrieren | Frei
Zugänge zum Figurentheater

Heft 1/2021

Essay: Performing the Fractured Puppet Self
Erste Hilfe: Kulturamt organisiert Impfzentrum


Editorial

Barrieren | frei
Zugänge zum Figurentheater

Barrieren-frei – gibt es doch gar nicht! Stimmt: Weder sprachlich – im Singular kennen wir den Begriff aus einem inklusiven Kontext – noch inhaltlich – denn was ist wirklich frei von Hindernissen und zugänglich für alle? Die Utopie in unserer Wortneuschöpfung versucht sich die Tatsache zu vergegenwärtigen, dass es so vielfältige Hindernisse gibt wie Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Der erste Schritt zu weniger Barrieren ist, diese als solche zu erkennen. Denn erst die bewusste Wahrnehmung von Hindernissen ermöglicht, sie gezielt abzubauen und produktiv in Zugänge zu verwandeln. Das Heft verortet Barrieren in verschiedenen Kontexten – etwa gesellschaftlich, ästhetisch oder infrastrukturell – und macht deutlich, dass das Figurentheater in besonderer Weise Perspektiven zur Überwindung derartiger Hürden eröffnen kann.

Mascha Erbelding zeigt in ihrem Ausflug in die Historie des Puppentheaters auf, wie sich die Selbstverortung und damit die Zugänglichkeit des Genres im Laufe der Zeit gewandelt hat. Dass ein Angebot an kultureller Bildung mitunter andere Wege nehmen kann als gewünscht, und welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen, beschreibt André Studt. Aus einer Doppelperspektive stellt Valeska Klug Überlegungen zu einem gelingend(er)en Zugang zu Kunstförderung an, während Kathi Loch anhand des Umzugs der Puppentheatersammlung Dresden beschreibt, welchen Herausforderungen das (abgespielte) Figurentheater im Museum begegnet.

Das Gespräch mit den Beteiligten vom benachbarten tjg. Dresden macht deutlich, dass inklusive Angebote wie Gebärdensprachdolmetschung und Live-Audiodeskription mit großer Selbstverständlichkeit im Theater Einzug halten können. Wie Förderschüler*innen selbst Theater produzieren, erzählt Carlos Malmedy als Leiter des Schattentheaters der Levana-Schule Schweich.

Direkt im Anschluss an den Thementeil schildert Emma Fisher in ihrem englischsprachigen Essay, wie ihr durch das Puppenspiel die eigene körperliche Behinderung auf besondere Weise bewusst wurde und dass sie seitdem nicht nur ästhetische, sondern auch gesellschaftspolitische Handlungsmacht daraus ableitet.

Auch in weiteren Artikeln klingt das Thema dieser Ausgabe immer wieder an: Unsere Autor*innen fragen mit Blick auf den 9. double-Diskurs sowie einen Puppen-Podcast, wie wir eigentlich über Figurentheater sprechen und es damit greif- und sichtbarer machen können. Welchen Herausforderungen Festivalmacher*innen 2020 in Corona-Zeiten begegneten, davon zeugen die Artikel zu den Festivals in München und Berlin.

Über die Landesgrenzen hinaus blicken wir zudem auf politisches Puppenspiel in der Ukraine und auf spielerische Filmtutorials aus Israel; im Schweizer Fenster geht es unter anderem um eine Website, die die Schweizer Figurentheaterszene neu vernetzen will.

Eine anregende Lektüre wünschen

Annika Gloystein und Christina Röfer

Inhalt

Thema

Barrieren | Frei – Zugänge zum Figurentheater

  • Mascha Erbelding
    Hereinspaziert!?
    Über Zugänge und Abgrenzungen im Figurentheater
  • André Studt
    Ein Rückblick auf das, was wir nicht werden konnten
    Oder: Der Umgang mit Barrieren als Kern von Kulturarbeit
  • Valeska Klug
    Förderpuzzles und Formulierungsfragen
    Herausforderungen von Kunstförderung in den freien szenischen Künsten
  • Kathi Loch
    Umzug als Chance
    Überlegungen zur neuen Präsentation der Puppentheatersammlung Dresden
  • Auf die Kontinuität kommt es an
    Gespräch über Live-Audiodeskription und Gebärdensprachdolmetschung am tjg. Dresden
    mit Christoph Macha, Sindy Christoph und Matthias Huber
  • Living Matters
    Auszug aus der Audiodeskription von Xenia Taniko zu Eva Meyer-Kellers Inszenierung
  • Gut, wenn man einen Schatten hat
    Ein Gespräch mit Carlos Malmedy, Leiter des Schattentheaters der Levana-Schule Schweich

Essay in English

  • Emma Fisher
    Performing the Fractured Puppet Self
    Employing auto-ethnopuppetry to portray and challenge cultural and personal constructions of the disabled body

Diskurs

  • Rene Reith
    Sprechen³
    Im double-Diskurs Nr. 9 wird das Sprechen digital besprochen
  • Mareike Gaubitz
    Ohren gespitzt!
    Johanna Kunze macht einen Podcast uber Puppenspiel und Theaterarbeit

Stippvisite

  • Yaraslava Ananka
    Putins Puppen auf der Krim
    Zur ukrainischen metamedialen Voodoo-Kunst

Erste Hilfe

  • Florian Feisel
    Let’s play: first aid kit for kids
    Ein (vorläufiger) Erfahrungsbericht über ein theatrales Erste-Hilfe-Paket
  • Bodo Birk
    „Wir machen Erlangen fit“
    Wie und warum das Kulturamt ein Impfzentrum organisiert

Festival

  • Sabine Leucht
    Reiseleiter in die eigene Erinnerung?
    Überlegungen zu Inklusion, Barrieren und Schwellen anhand des Figurentheaterfestivals wunder.
  • Ein sich stets änderndes amorphes Gefüge
    Tom Mustroph im Gesprach mit Tim Sandweg über Festivalplanung in Corona-Zeiten

Inszenierung

  • Annika Gloystein
    Hören Sie (nicht) auf das Fahrrad!
    Ariel Dorons interaktive Objektperformance „Do not open!“

Rezension

  • Jessica Holzl
    Immer im Wandel
    Der Sammelband „Ensemble in Bewegung“ über das Puppentheater Magdeburg

Schweizer Fenster

  • Franziska Burger
    Schweizer Theaterpreis für Kathrin Bosshard
    Würdigung einer Genreverfechterin
  • Jacqueline Surer
    Dreisprachiger Austausch
    Schweizer Figurentheaterszene lanciert nationale Website

Nachruf

  • Hartmut E. Lange
    Nicht mehr in Rufweite
    Zum Tod von Frieder Simon (16.7.1936–20.6.2020)

English Summaries   

Notizen/Festivalkalender

Impressum

Übersetzung

Übersetzung des Essay in English –  double 43, S. 27–28

Performing the fractured puppet self

Employing auto-ethnopuppetry to portray and challenge cultural and personal constructions of the disabled body

Das brüchige Selbst der Puppe performen

Auto-Ethno-Puppenspiel als Methode, um kulturelle und persönliche Konstruktionen des behinderten Körpers darzustellen und herauszufordern

Das Stück „Pupa“ war die Essenz der wissenschaftlichen Recherche im Rahmen meiner Doktorarbeit. Die gesammelten Geschichten, die vielen wunderbaren Bücher, die ich gelesen hatte, die Entwicklung eines Exoskeletts; dies waren alles Schritte dieser Recherche, die in einem Stück kulminierte, das meine eigene und die Geschichten der Beteiligten mit Märchenerzählungen, wie etwa der von Pinocchio, verwob. Der folgende Text ist ein Auszug meiner Doktorarbeit [1] aus dem Jahr 2018. Teile dieses Texts wurden verändert, damit sie unabhängig von der Arbeit gelesen werden können.

Von Emma Fisher /// Michael Finneran, der meine Arbeit betreute, und ich begannen diese akademische Wanderung 2014 und uns schloss sich bald ein ganzes Team großartiger Mitstreiter*innen an. Zunächst eine Gruppe von Forschungsteilnehmer*innen: Künstler*innen mit Behinderung, die mir dabei halfen auszuloten, was es bedeutet, eine Behinderung zu haben, und die außerdem Teil des Teams wurden, das „Pupa“ erarbeitete. [2] Durch unsere offenherzigen Interviews habe ich viel darüber erfahren, wie Menschen mit Behinderung sich selbst wahrnehmen, aber auch darüber, wie sie sich von anderen wahrgenommen fühlen. Ich habe außerdem eine Menge darüber gelernt, wie ich mich selbst sehe und wie meine eigene Perspektive darauf, wie ich wahrgenommen wurde, meinen Stolz auf meine körperliche Differenz beeinflusste.

Coming-out als Person mit einer Behinderung

Die Erkenntnis, dass ich mich nicht als behindert „geoutet“ hatte, erlangte ich durch eine Reihe von Ereignissen. Zunächst, Ann Blake’s Performance ihres eigenen Stücks „Overnight Minority Report“ [3] zu besuchen und ein ehrliches Porträt dessen zu sehen, was es bedeutet, mit einer neuen Identität zu ringen und sich in seinen 30ern zu „outen“. Ich habe mich nie als behindert wahrgenommen und bemerkte nicht, dass ich damit einen Teil von mir versteckte. Blake spricht darüber, wie sie mit ihrer Partnerin ausging, diese nach ihrer Hand griff und sie ihre eigene zurückzog, besorgt darüber, was andere denken mochten, die nicht über ihre sexuelle Orientierung Bescheid wussten. Während ich ihr zuhörte, wie sie von ihrer verborgenen Hand sprach, die ihrer verborgenen Identität gleichzusetzen war, ging mir ein Licht auf; ich hatte ebenfalls meine Hand und die Identität, die sie innehielt, versteckt. Einige Tage später stieß ich dann auf einen Abschnitt über Ellen Samuels’ Aufsatz, der den Vorgang des Outings als homosexuelle Person mit dem Outing als Person mit einer Behinderung in Verbindung bringt.

Coming out … for disabled people is a process of redefinition of one’s personal identity through rejecting the tyranny of the ‘normate’, positive recognition of impairment and embracing disability as a valid social identity. [4]

Mein Coming-out als Person mit einer Behinderung war das Akzeptieren dieser Identität; eine Akzeptanz, die für mich im Verlauf dieser Recherche stattfand und sich in meinem Stück widerspiegelt. Nichtsdestotrotz verstand ich erst wirklich, wie ich meine Behinderung wahrnahm, als ich voller Vorfreude auf das Treffen mit den Forschungsteilnehmer*innen wartete, die 2015 an meinem ersten Gruppen-Workshop im Mary Immaculate College teilnehmen würden. Ich begann, eine prototypische Puppe von mir aus Papier und Klebeband zu bauen, da ich jede*n Teilnehmer*in bitten wollte, dasselbe zu tun. Als ich mir anschaute, was ich erschaffen hatte, wurde mir klar, dass ich unbewusst ein nicht greifbares Gefühl in eine Puppe übersetzt hatte. Diese Puppe verkörperte auf visueller Ebene, wie ich mich selbst sah. Indem ich diese Puppe baute, hatte ich die Grenzen des Körpers überwunden und hatte der Puppe erlaubt, meinen Gedanken und Gefühlen eine physische Verkörperung zu verleihen. Die Puppe in zwei Teilen, die vor mir lag, war ein Körper ohne Arm und ein Arm ohne Körper; einer animierte den anderen.

Ich entwarf ein Exoskelett mit Hilfe des Open-Source-Handprothesen-Designers und Puppenbauers Ivan Owen. Mein funktionierender rechter Arm bediente einen Zug, der das Exoskelett mechanisch bewegte, und dieses Exoskelett wiederum bewegte meinen linken Arm, der dann dabei half, die Puppe zu animieren. Ich trug das Exoskelett während des Stücks „Pupa“, jedoch bleibt es von einer Robe verdeckt bis zur elften Szene, in der schließlich offenbart wird, dass ich meinen Arm mit seiner Hilfe animierte. Das Verstecken dieses Apparats und meiner Behinderung war sehr wichtig, denn ich wollte, dass am Ende die große Enthüllung meiner eigenen Geschichte steht; wäre es die ganze Zeit sichtbar gewesen, hätte es kein „Coming-out“ gegeben.

Eine der Hauptfragen, die diese Recherche vorantrieben, war, ob meine rechte Hand die Puppenspielerin und die linke die Puppe ist – handelt es sich um zwei Entitäten oder eine? Dadurch, dass ich sie ursprünglich als zwei angesehen hatte, – die Manipulatorin und die Manipulierte – hatte ich mich einer Idee verschrieben, die ich eigentlich zu durchbrechen versuchte. Diese Idee war die einer herabwürdigenden Konzeptualisierung der schwachen Puppe, die von der mächtigen Puppenspielerin beherrscht wird. Im Kontrast dazu sehe ich die Puppenspielerin und die Puppe nun eher als Einheit denn als einen Zusammenschluss zweier Entitäten; eine lässt die Gedanken und Gefühle der anderen wahr werden.

Veränderung herbeiführen

Dadurch, dass ich in „Pupa“ die Perspektiven der Teilnehmer*innen und meine eigene deutlich mache, fordere ich die Gesellschaft dazu auf, ihre eigene Perspektive offenzulegen. Wir haben uns gezeigt und haben das Publikum gebeten, uns anzuschauen und uns mitzuteilen, was sie denken. Auch wenn ich die Antwort nie erfahren werde, habe ich zumindest die Frage gestellt – und Fragen sind der erste Schritt, um Veränderungen herbeizuführen.

Wir haben unsere Geschichten und Körper ausgestellt und waren stolz auf unsere Andersartigkeit. Wir sind der Tänzer*, der nicht hören kann, die Tänzerin*, die nicht gehen kann, der Songwriter*, der sang bevor er sprechen konnte, die Komponistin*, die fliegen kann, der es aber manchmal schwerfällt zu laufen, der Performer* mit einem Hirnschaden, der zweimal so viel sieht wie du. Wir sind die Puppenspieler*innen, die die Hand nicht bewegen können. Wir sind all das, aber wir sind so viel mehr als das. Wir sind das Unerwartete, wir tun das Unerwartete, wir schaffen Kunst, die unerwartet ist.

Character-Conor: Come this way, roll up roll up, for here we are other, supernatural. We are the fallen or the about to fall, the middle, the people in-between. The pupa before we emerge, we are the changed, the broken pieces. We are hiding in our bodies or in full sight, punched in the mouth from the inside

Dieses Textstück ist eine direkte Hommage an den Ringmaster einer Freakshow, an den Marktschreier, der die Massen anlockt, und auch an Shakespeares Epiloge, in denen die Figur das Publikum direkt anspricht, um das Stück zu resümieren. In der Welt der Märchen und Freakshows, in der wir aus historischer Sicht die Gefallenen und die Verdrehten sind, können wir die Vorurteile der Vergangenheit zurückerobern und unsere eigenen Geschichten umschreiben.

Aus dem Englischen von Christina Röfer

Die Autorin des Essay, Dr. Emma Fisher, ist Theaterwissenschaftlerin, Puppenspielerin und Künstlerische Leiterin bei Beyond the Bark, Limerick.


1 Ich habe die Auto-Ethnografie adaptiert, indem ich sie mit dem Puppenspiel verbunden habe, um eine neue Methode zu prägen, das „Auto-Ethno-Puppenspiel“. – Fisher, E. „Performing the Fractured Puppet Self: Employing Auto-Ethnopuppetry to Portray and Challenge Cultural and Personal Constructions of the Disabled Body.“ PhD Thesis, Mary Immaculate College, University of Limerick, 2018. S. 220– 223 (einige unterstützende Passagen wurden den Seiten 1, 40, 42, 94, 112 und 113 entnommen).

2 Fisher, E. (2017) Pupa [Theaterstück], Belltable Theatre, Limerick, 23. März 2017.

3 Blake, A. (2015) Overnight Minority Report [Theaterstück], Belltable Theatre, 19. Mai 2015.

4 Swain und Cameron zitiert nach Samuels, S. 237. Samuels, E.J. (2003) „My Body, My Closet: Invisible Disability and the Limits of Coming- Out Discourse“, GLQ: A Journal of Lesbian and Gay Studies, 9 (1), S. 233–255.

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English

CONTENTS double 43:

Barriers | Free – Access to figure theatre

  • Mascha Erbelding
    Come on in?!
    On access and barriers in puppet theatre
  • Andre Studt
    A look back at what we could not become
    Or: Dealing with barriers as the core of cultural work
  • Valeska Klug
    Funding puzzles and formulation issues
    The challenges of funding independent performing arts
  • Kathi Loch
    Relocation as an opportunity
    Reflections on the new presentation of the Dresden Puppet Theatre Collection
  • Continuity is what counts
    Live audio description and sign language interpretation at the tjg. Dresden
  • Living Matters
    An excerpt from Xenia Taniko’s audio description of Eva Meyer-Keller’s performance
  • Good to have a shadow
    An interview with Carlos Malmedy, director of the shadow theatre at the Levana School in Schweich

ESSAY IN ENGLISH

  • Emma Fisher
    Performing the Fractured Puppet Self
    Employing auto-ethnopuppetry to portray and challenge cultural and personal constructions of the disabled body

DISCOURSE

  • Rene Reith
    Speaking³
    The double discourse no. 9 talks about talking in a digital space
  • Mareike Gaubitz
    Prick up your ears!
    Johanna Kunze makes a podcast on puppetry and theatre work

FLYING VISIT

  • Yaraslava Ananka
    Putin’s Puppets in the Crimea
    On Ukrainian Metamedial Voodoo Art

FIRST AID

  • Florian Feisel
    Let’s play: first aid kit for kids
    A (preliminary) field report on a theatrical first aid kit
  • Bodo Birk
    “We make Erlangen fit“
    How and why a Cultural Office organises an immunisation centre

FESTIVAL

  • Sabine Leucht
    Tour guides in their own recollection?
    Reflections on inclusion, barriers and thresholds during the puppet theatre festival wunder.
  • An ever-changing amorphous structure
    Tom Mustroph in conversation with Tim Sandweg about festival planning in Corona times

STAGING

  • Annika Gloystein
    (Don’t) listen to the bike!
    Ariel Doron’s interactive object performance “Do not open!”

REVIEW

  • Jessica Hölzl
    Always changing
    The anthology “Ensemble in Bewegung” about the Magdeburg Puppet Theatre

SWISS WINDOW

  • Franziska Burger
    The Swiss Theatre Prize for Kathrin Bosshard
    A tribute to a genre advocate
  • Jacqueline Surer
    Trilingual exchange
    The Swiss puppet theatre scene launches a national website

ORBITUARY

  • Hartmut E. Lange
    No longer within hearing distance
    On the death of Frieder Simon (16.7.1936–20.6.2020)

ENGLISH SUMMARIES

EDITORIAL
BARRIERS|FREE

Access to figure theatre

Barriers-free – doesn’t exist! That’s right. Neither linguistically (in the singular we know the term in an inclusive context), nor in terms of content. For in life, what is really free of barriers and accessible to all? The utopia in our neologism tries to visualize the fact that there are as many different barriers as there are people with different needs. The first step to fewer barriers is to recognize them as such. For it is only the conscious perception of obstacles that makes it possible to selectively overcome them and transform them into productive accessible opportunities. This edition pins down barriers in various contexts (for example, social, aesthetic, or infrastructural), and makes clear that puppet theatre can offer perspectives for overcoming such hurdles in its own specific way.