double #35

Der Puppe in den Mund gelegt?
Texte im Figurentheater

Heft 1/2017

Essay: Théâtre et terrosisme
Bühnen: Dresden, Leipzig, Brüssel


Editorial

„Eine Besonderheit meiner Figuren ist, daß sie stumm sind – genau genommen sind das ja alle Marionetten; wie sollten sie auch reden können, da sie doch aus Holz sind (…) Seit den allerersten Anfängen meines Marionetten-Fimmels war ich der Ansicht, daß die lebensgroße natürliche Menschenstimme im Format nicht zur kleinen bewegten Kunstfigur paßt. Hier, glaube ich liegt die Inkongruenz!“ [1]
Richard Teschner

Während der Wiener Figurenspieler Richard Teschner, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Figurentheater zu erneuern suchte, von Figuren gesprochene Sprache auf der Bühne strikt ablehnte – seine Stücke waren Pantomimen –, hielt der belgische Dramatiker Maurice Mæterlinck, der auch Stücke für „Marionettentheater“ veröffentlichte, in seinem 1890 erschienenen Aufsatz „Androidentheater“ [2] nur „Wesen ohne Leben“ für fähig, Dichtung auf die Bühne zu bringen. Alfred Jarry wiederum setzte für die Groteskästhetik seines „König Ubu“ auf Stimmverfremdung mit einer Rohrpfeife, ähnlich der Zungenpfeife von Punch oder Pulcinella. Einig jedoch waren sich alle in ihrer Ablehnung der zeitgenössischen Theaterpraxis und in ihrer Suche nach der besonderen Qualität der unbelebten Figur. Denn auf keinen Fall sollte ihr (Figuren-)Theater ein nachgeahmtes Menschentheater sein.
Die zugleich schwierige und fruchtbare Beziehung von Figur/Objekt und Sprache war und ist immer wieder Anlass für eine Befragung der ästhetischen Qualitäten des Puppen- und Objekttheaters, so auch in diesem Heft. Markus Joss untersucht, welches darstellerische Potenzial sich just aus der von Teschner angenommenen „Inkongruenz“ erschließen lässt. Der Theaterautor Marc Becker sinniert im Selbstgespräch über die Herausforderung, für ein Kaspertheaterensemble zu schreiben. Der Puppenspieler Christoph Bochdansky verweigert sich produktiv und poetisch (scheinbar) der analytischen Distanz. Die Beiträge der französischen Regisseurinnen Émilie Flacher und Bérangère Vantusso widmen sich den dramaturgischen Reibungsflächen von Romantexten und Puppen in ihrer eigenen Inszenierungsarbeit; die polnische Adaption eines der großen Romane des letzten Jahrhunderts, Thomas Manns „Der Zauberberg“, hat sich Steffen Reck für double angesehen. Tobias Prüwer schreibt über die Text-Bild-Collage „Vom Abendland“ des Puppentheaters Halle. Die Autorin und Regisseurin Roscha Säidow lässt an konzeptionellen Überlegungen zur Entwicklung der Texte für eine Puppentheaterversion von Fritz Langs Film „M“ teilhaben und der katalanische Objektkünstler Xavier Bobés reflektiert über eine Syntax der Worte und der Objekte. Jörg Baeseckes Überlegungen zu theatralen Aspekten des Spracherwerbs und ein Gespräch mit dem Autor Mudar Al Haggi und der Regisseurin Stella Cristofolini über Mehrsprachigkeit auf der Bühne öffnen den Thementeil auch für soziokulturelle Aspekte von Theater. In dem französischen Essay „Théâtre et Terrorisme“ befasst sich Bruno Boussagol ebenfalls mit Sprache, und zwar mit der eminent politischen Wirkung von aufgeladenen Worten und Wortkaskaden.
Aber genug der Worte: Sprecht nicht so viel! ruft der erste Artikel … Genau! Besser [3]: Lesen!
Mascha Erbelding und Anke Meyer

[1] Franz Hadamowsky (Hg.): Richard Teschner und sein Figurenspiegel. Wien, 1956, S. 96
[2] Maurice Mæterlinck: Androidentheater. In: Markus Joss, Jörg Lehmann (Hg.): Theater der Dinge. Berlin, 2016, (S. 152-156), S. 155
[3] Titel der taz-Kolumne (bis 2015) von Deniz Yücel – freedeniz.de

Inhalt

THEMA
Der Puppe in den Mund gelegt? Texte im Figurentheater

  • Sprecht nicht so viel!
    Polemisches Plädoyer für einen Raum jenseits der Symbole
    Markus Joss
  • Du sollst ditt verdammte Lied nich singen!
    Über die Arbeit an „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“
    Roscha A. Säidow
  • Herr Becker spricht mit Herrn Becker über das Schreiben für die Figurentheaterproduktion „Kasper in Teufels Küche“ von Thalias Kompagnons
    Marc Becker
  • Fruchtbare Widerstände
    Über die Romanadaptionen „Das genähte Herz“ von Carole Martinez und „Jakob von Gunten“ von Robert Walser
    Émilie Flacher & Bérangère Vantusso
  • Selbstporträt mit Skelett
    Teatr Malabar Hotel Warschau und das BTL Białystok: „Czarodziejska góra“ (Der Zauberberg)
    Steffen Reck
  • Das Wort tritt zurück ins Handgemenge
    „Vom Abendland“ überrascht am Puppentheater Halle mit Vieldeutigkeit in Bild und Text
    Tobias Prüwer
  • Mir fällt immer nur nix Genaues ein …
    … zum Thema Puppe und Text
    Christoph Bochdansky
  • Erstes Theater
    Figurentheater und Spracherwerb
    Jörg Baesecke
  • Fragile Texturen
    Der Autor Mudar Al Haggi und die Regisseurin Stella Cristofolini im Gespräch mit Tim Sandweg über das trilinguale Objekttheaterstück „Wenn Farah weint“
  • Xavier Bobés Syntax der Objekte und der Worte
    Zur Inszenierung „Dinge, die man leicht vergisst“

ESSAI EN FRANÇAIS

  • Théâtre et terrorisme
    Bruno Boussagol

POLITIK

  • Die Angst mit Albträumen abarbeiten
    Überlegungen zu einer Politik der Darstellung am Beispiel von „Beate Uwe Uwe Selfie Klick“ in Chemnitz
    Steffen Georgi

FESTIVAL

  • Trainingsparcours der Empfindsamkeiten
    Die Digitalisierung der Puppen lässt auf sich warten
    Tom Mustroph
  • The Scottish Way
    Zehn Jahre „Manipulate – Visual Theatre Festival“
    Annette Dabs
  • Realitätsformungen
    Impressionen von UNIDRAM 2016 mit Akzent auf dem Stückzyklus von AKHE
    Gertraud Johne

INSZENIERUNG

  • Mit Quietsch und Quatsch zum anderen Selbst
    „Mix Match“ von Judith Huber und Peter Pichler im Hofspielhaus München
    Evelyn James

JUBELN

  • Im Generator
    Das tjg.theater junge generation Dresden erfindet sich neu
    Anke Meyer & Tim Sandweg
  • Kunst der Bewegung ohne Worte
    Die Puppensparte am Theater der Jungen Welt Leipzig feierte 25-Jähriges
    Franziska Reif
  • Theater der Habseligkeiten
    25 Jahre Pat Van Hemelrijck und sein Alibi Collectief
    Tuur Devens

SEITENBLICK

  • Wenn der Automat friert
    Zur Werkschau „Gilbert Peyre – l‘électromécanomaniaque“ in Paris
    Anke Meyer
  • Angewandtes Puppenspiel?
    Soziale Intervention, Protest Momentaufnahme bei der Konferenz der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Frankfurt
    Meike Wagner

ÜBERGABE

  • Macht mehr Fehler! Und macht sie schneller.
    Katja Spiess im Gespräch mit Helmut Pogerth, dem scheidenden Leiter des Zürcher Theater Stadelhofen
  • Frei von Wettbewerb
    Birgit Hollack verlässt das Figurentheater-Kolleg Bochum
    Karen Karin Rosenberg

NEXT GENERATION

  • Zu unbekannten Ufern
    Der Westflügel Leipzig zeigt junge Theatererkundungen
    Tobias Prüwer

NOTIZEN & FESTIVALKALENDER

Übersetzung

Deutsche Version des Essai en Francais „Théâtre et terrorisme“
double 35, Heft 1/2017, Seite 28/29; Nachdruck aus der französischen Zeitschrift für Kultur, Politik und Gesellschaft CASSANDRE/HORSCHAMP 104 – pour une Europe de la culture (2), Hiver 2016

Theater und Terrorismus

von Bruno Boussagol

„Was ich den Franzosen sagen möchte, ist, dass wir uns im Krieg befinden“ [1]
Mehr als die Verbrechen, die am Freitag, den 13. November im 11. Arrondissement von Paris verübt wurden, hat mich diese Aussage für lange Zeit innerlich erstarren lassen, so sehr, dass mir selbst das Verfassen dieser Chronik Schwierigkeiten bereitete.
Unfähig zu denken irrte ich zuerst wie alle von einem Fernsehsender zum anderen.
Verbale Zwangsjacke. Attentat. Krieg. Terrorismus. Djihad. Islamist. Moslem. Barbar. Daesch.[i] Araber… „Diese Worte morgens, mittags und abends einnehmen. Nicht nötig sie zu lesen, sie zu hören genügt. Vor allem, lassen Sie den Fernseher an. Die ganze Zeit. Ja, auch in der Nacht. Sie werden sehen, danach geht es Ihnen gleich besser.“
Depression.
Bagneux. Morgenrot.
Gestern suchte ich das Grab von Barbara. Riesiger Friedhof. Jüdischer Bereich. Familiengrab. Monique Serf, genannt „Barbara“. Eisiger Nieselregen. „Il pleut sur…“ [ii]
Morgenrot. Allein im Hotelzimmer, Augen rot vor Müdigkeit. Übelkeit. Dusche. Frühstück in der Bar an der Ecke. BFM TV [iii] bis zum Abwinken. Nicht mal die Kraft, Zeitung zu lesen. Wegfahren. Bleiben. Ich nehme meinen Kastenwagen und fahre los, ohne Ziel. Porte d’Orléans. Autobahn. Morgenfrost. Niemand da. Allein auf diesem Asphalt fahren. Fast allein. 500 Kilometer Non-Stop. Panorama-Kino, Musik, Sonne. Die Landschaft zieht vorbei, wie man sagt. Ozean. Austern und Weißwein. Fast allein im Restaurant. Nur ein schweigsames Paar.
Rückkehr nach Paris. Der Mond geht auf. Die Straßen sind so leer wie mitten in der Nacht.

Was ist passiert?
Gestern Abend, als die Verbrechen kein Ende nahmen, spielte ich meine Inszenierung „Die Auslöschung“ für das Festival „Auteurs en actes“ in Bagneux. Es war die Geschichte einer sehr alten Kommunistin (Résistance, Arche Noah, Kommunistische Partei, Ligue Communiste, Comité Juquin [iv] …), die ihre Worte vergaß, ihre Erinnerungen, die Lieder, die Personen, die aus ihrem Leben einen Schiffbruch der Widersprüche gemacht hatten. Meine Hypothese ist, dass diese Krankheit des Vergessens eine Entscheidung sein kann, eine Hingabe an diese Entscheidung. All dies erlebt zu haben (das Leben in der Sowjetunion, den Krieg, die Résistance, Mai 68, die Union der Linken…) um so zu enden? Damit es so weit mit der Welt gekommen ist?
Ab jetzt befinden wir uns im AUSNAHMEZUSTAND.

„Worte können sein wie winzige Arsendosen: sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“ [2]
Victor Klemperer, Sohn eines Rabbiners, war ein deutscher Philologe, der von 1881 bis 1960 lebte. Ich empfehle wirklich, sein Werk und seine Biographie zu lesen. Er war es, der die Rolle der Sprache im „Dritten Reich“ enthüllte. Bemerkenswerterweise wurde sein persönliches Tagebuch der Ort, wo er die Transformationen, Manipulationen und das Abrutschen der Worte der deutschen Sprache während der zwölf Jahre des Nationalsozialismus versammelte. Als er seine Notizen nach dem Krieg wieder aufgriff, konstruierte er eine Art Theorie des Nazi-Neusprechs. Er hob hervor, dass Hitler und Goebbels nicht nur Worte erfanden, sondern sich der bereits bestehenden Sprache, der populären wie der romantischen, bedienten, um einen Wortschatz von bestimmten Ausdrücken und deren Variationen zu etablieren. Zum Beispiel, ausgehend vom Wort Volk, das von da an „das deutsche Volk ohne die Juden“ bedeutete. Alle verstanden das. Es ist das Wort, das ausschließt. Das ist konzeptionell. So gut, dass die Verbindungen des Wortes Volk, die Hitler verwendete, ohne dass man es aussprechen musste, den Ausschluss der Juden vom Volksfest, Volksgenossen, Volksgemeinschaft und vom immer noch berühmten Volkswagen bedeuteten.

Heute ist dieses Vorgehen komplett integriert in unsere Art zu denken. Die Werbung, wie die politische Kommunikation, aber auch der Journalismus und das Bildungswesen verwenden Worte weniger wegen ihrer Bedeutung sondern als Träger von Konzepten. Es ist die Herrschaft der Akronyme, der Wortverschmelzungen, der Slogans, der phonetischen Schreibweise, des Tweets.
Das geht so weit, dass man argumentieren kann ohne einen Satz zu bilden, einfach indem man Aneinanderreihungen von Worten verwendet, als würden sie sich gegenseitig beinhalten. Zum Beispiel Grenze – Identität – Sicherheit oder Immigration – Islamismus – Krieg.
Eine Rede zu halten, heißt diese Schlüsselworte zu verwenden und dabei die Eigenständigkeit so weit wie möglich zu beschränken.
Was ist am 13. November passiert?
François Hollande schöpft in seiner Fernsehrede, noch vor der Schießerei im Bataclan, – weil er selbst von echten Gefühlen ergriffen ist, weil er den Text nicht abliest, sondern weil er in gewisser Weise Der Text ist, weil er durch das Organigramm der Fünften Republik dazu berufen ist, symbolisch der Bevölkerung „einen Rahmen zu geben“ – aus den tiefsten Quellen des Neusprechs, um eine Folge von Silben / Worten / Gedanken / Phrasen abzuspulen, die einen Korpus, eine verbale Armierung konstruieren werden, die in der allgemeinen Angst verblüffen.
Bei 3′ 21″ (das ist fast auf die Sekunde die Dauer der weltweit gefeierten Anapher, die er vor einem gelähmten Sarkozy während der Fernsehdebatte zwischen den zwei Wahlgängen der Präsidentschaftswahl 2012 abspulte) benennt er die Situation, wirft einem die getroffenen Entscheidungen an den Kopf, bedroht andere potentielle Terroristen, ruft die französische Bevölkerung auf den Staat zu respektieren. Diese semantische Übung, wert in eine Anthologie aufgenommen zu werden, dieser rhetorische Haiku war nur möglich, weil die Fernsehzuschauer darin bewandert sind, Konzept-Wörter aufzunehmen, wie es terroristischer Anschlag, Neutralisierung der Terroristen, Entsetzen, Angst, Furcht, in Sicherheit bringen, Sicherheitskräfte, militärische Verstärkung, Ausnahmezustand, Schließung der Grenzen, Reiseverkehrsverbot, Hausdurchsuchung sind. François Hollande weiß besser als jeder andere, wie er die Worte der französischen Sprache anordnen muss, um die Bevölkerung zu beruhigen obwohl er sich in einem angsteinflößenden Diskurs befindet. Er benennt die Angst (Terrorismus), er bedroht die Angst (Neutralisierung der Terroristen), er schließt die Angst ein (Schließung der Grenzen), er beruhigt die Angst (Ausnahmezustand). Er hat den verfassungsmäßigen Rang, wo die Worte, die gesagt werden, Wirkung haben.
Somit werden nie wieder so viele Franzosen (6 820 147) für eine Partei mit der identischen Rhetorik gestimmt haben. [v]

Furcht und Elend des Dritten Jahrtausends
Bertolt Brecht schrieb in Zusammenarbeit mit Margarete Steffin Furcht und Elend des Dritten Reiches, ab 1935, während des aufhaltsamen Aufstiegs von Adolf Hitler. Als Theatermann hielt Brecht signifikante Momente des Alltagslebens in Worten fest. Bedeutende Darstellungen einer Angst, die notwendig geworden war, damit sich ein beruhigender totalitärer Diskurs konsolidieren konnte. Psychopathologie des Alltagslebens, dokumentarisches Theater par excellence, politisches Theater, Theater, das dem Zuschauer etwas bewusst macht. Das Stück wurde damals nicht in Deutschland gespielt, sondern kam 1938 in Paris zur Aufführung.
Man könnte sich versucht fühlen das Stück dem heutigen Geschmack anzupassen.
Die Brechtsche Lektion wäre wohl, heute die heimische Angst zu beschreiben.
Die Worte von heute, um diese Angst, in der Furcht vor dem Terrorismus zu leben, auszudrücken, denn worum handelt es sich?
Die Antwort ist: Nichts. Nichts zu sagen, nichts wurde gesagt, nichts ist zu sagen. Das was zu sagen ist, ist nicht nichts. Und es ist dieses Nichts, das den Angstknoten heute ausmacht.
Kein Dramatiker ist in der Lage, diese Angst zu benennen. Becketts Werk tat das vor dem Krieg, im Krieg und nach dem Krieg. Sarah Kane versuchte die Nachfolge anzutreten? Sie starb mit 29 Jahren. Suizid im Schreiben.
Wir erleben Die Katastrophe. Wir sind in der Katastrophe. Wir sind die Katastrophe. Man müsste eine Hierarchie in der Anordnung der Katastrophen finden. Terrorismus. Klima. Überbevölkerung. Armut. Sexismus. Korruption. Ausbeutung. Verschmutzung …
Es ist nicht mehr möglich. Sehen Sie, wie jedes Wort in dieser Reihe die anderen in sich beinhaltet. Die Hyperkompression des Sinns führt zum Verkümmern der Sprache, zu ihrer Reduktion, zu ihrem Verschwinden.
Und gleichzeitig häufen sich 9 Millionen Säcke mit radioaktivem Müll rund um Fukushima. 9 Millionen, jeder eineinhalb Kubikmeter groß und es gibt keinen Grund dafür, dass das aufhört.
Was passiert, hat das menschliche Maß überschritten, und Gott ist definitiv nichts, wenn das Atom wütend wird..

horschamp.org ::: www.brut-de-beton.net

[1] Manuel Valls in der Nachrichtensendung um 20 Uhr, TF1, Samstag 14. November 2015
[i] Abwertendes arabisches Akronym für den sogenannten„Islamischen Staat“
[ii] Verweis auf die Chansonsängerin Barbara (1930-1997) und ihr Lied „Il pleut sur Nantes“, in dem sie über den Tod ihres Vaters singt.
[iii] Französischer Nachrichtensender
[iv]Das Réseau Alliance, auch Arche Noah genannt, war eine Gruppe der französischen Résistance, die in Zusammenarbeit mit dem britischen Secret Service Spionage betrieb. https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A9seau_Alliance
Die Ligue Communiste war eine trotzkistische Partei, die von 1974 bis 2009 in Frankreich bestand. https://de.wikipedia.org/wiki/Ligue_communiste_r%C3%A9volutionnair
Pierrre Juquin, Mitglied des Politbüros der kommunistischen Partei, wurde 1987 aus der Partei augeschlossen und trat mit Hilfe diverser Unterstützungskomitées zur Präsidentschaftswahl 1988 an. Später ging der Politiker zu den Grünen. https://fr.wikipedia.org/wiki/Pierre_Juquin
[2] Victor Klemperer, LTI, la langue du III’ Reich. Carnets d’un philologue (1947), Paris, Albin Michel, coll. Pocket, 2003, S. 40. (LTI./Lingua Tertii Imperii. Notizbuch eines Philologen. Berlin 1947)
[v] So viele Stimmen bekam der Front National bei den Regionalwahlen 2015.

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English

SUMMARY

The simultaneously difficult and fruitful relationship between figures/objects and language was, and still is, a reason to enquire into the aesthetic qualities of puppet and object theatre. Hence the articles in this edition deal with themes like the performing potentials inherent in the “incongruence” between puppets and language, with dramaturgical frictions when dealing with narrative texts, animated material and puppets, and with the challenge of writing for a “Kasper” ensemble. There is also a published text of a play by Christoph Bochdansky. Aspects of language attainment and a discussion on working with several languages on stage open up the theme area for socio-cultural aspects of object theatre.

CONTENTS double 35

THEME
Put into the mouths of puppets? Texts in figure theatre

  • Markus Joss
    Don’t Speak So Much! A polemic plea for a space beyond symbols
  • Roscha A. Säidow
    You should na’ sing tha’ damn song! Working on “M ‒ The City seeks a Murderer“
  • Marc Becker
    Herr Becker talks to Herr Becker about writing for the Figure theatre production “Kasper in the Devil‘s Kitchen” by Thalias Kompagnons
  • Émilie Flacher /Bérangère Vantusso
    Fruitful Resistances. On the adaptations from the novels “The Sewn Heart” by Carole Martinez and “Jakob von Gunten” by Robert Walser
  • Steffen Reck
    Self-Portrait with Skeleton. Teatr Malabor Hotel Warschau and the BTL Bialystok: “Czarodziejska góra“/The Magic Mountain”
  • Tobias Prüwer
    The Word Resigns in the Melee. “From the Western World” at the Halle Puppet Theatre surprises with its multiplicity of imagery and text
  • Christoph Bochdansky
    I’m Always Getting No Precise Ideas … … On the theme of puppet and text
  • Jörg Baesecke
    First Theatre. Figure theatre and language acquisition
  • Fragile Textures.
    The author Mudar Al Haggi and the director Stella Cristofolini talk to Tim Sandweg about the trilingual object theatre play “When Farah Weeps”
  • Xavier Bobes
    A Syntax of Objects and Words. On the show “Things Easily Forgotten”

ESSAY

  • Bruno Boussagol
    Théâtre et terrorisme

POLITICS

  • Steffen Georgi
    Working through Fear with Nightmares. Thoughts on a policy of presentation

FESTIVAL

  • Tom Mustroph
    A Training Course round Sensitivities. The digitalisation of puppets has still not arrived.
  • Annette Dabs
    The Scottish Way. 10 years of the “Manipulate – Visual Theatre Festival”
  • Gertraud Johne
    Reality Forms. Impressions of UNIDRAM 2016 with an accent on the cycle of plays by AKHE

INSZENIERUNG

  • Evelyn James
    Squeaking and Squawking to Another Self. “Mix Match” by Judith Huber and Peter Pichler in the Munich Hofspielhaus

CELEBRATING

  • Anke Meyer & Tim Sandweg
    In the Generator. The Dresden “Theater Junge Generation” finds itself anew
  • Franziska Reif
    The Art of Movement without Words. The puppet section of the “Theater der Jungen Welt” in Leipzig celebrates its 25th anniversary
  • Tuur Devens Theatre of Belongings. 25 years of “Alibicollectief“

GLANCING SIDEWAYS

  • Anke Meyer
    When the Machine Freezes. In the exhibition “Gilbert Peyre – l‘électromécanomaniaque” in Paris.
  • Meike Wagner
    Applied Puppetry? Social Intervention, Protest. A snapshot at the conference of the Society of Theatre Science, Frankfurt

HANDING OVER

  • Make more Mistakes! And Make them Quicker. Katja Spiess talks to the outgoing head of the Zurich theatre “Stadelhofen”, Helmut Pogerth
  • Karen Karin Rosenberg
    Free from Competition. Birgit Hollack leaves the Figure Theatre College in Bochum

NEXT GENERATION

  • Tobias Prüwer
    To Unknown Shores. The Leipzig “Westflügel“ shows recent theatrical explorations

NOTES & FESTIVAL CALENDAR